Der Wirtschaftsaufschwung in Deutschland hat jetzt auch den Arbeitsmarkt erfasst. Bundesweit wurden im April 3,98 Millionen Erwerbslose registriert. Das sind 159.000 weniger als vor einem Jahr und gut 154.000 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank damit auf 9,8 Prozent. Es handelt sich um den niedrigsten April-Wert seit vier Jahren. Allerdings gilt die positive Entwicklung nur für den Westen. Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, sprach von einem spürbaren Aufschwung. Im Gefolge des Exportbooms sei auch die Binnennachfrage in Schwung gekommen und habe für einen spürbaren Zuwachs bei der Beschäftigung geführt. Der Arbeitsmarkt in den neuen Ländern hinke jedoch weiter hinterher. Den Angaben zufolge hat sich Spaltung des Arbeitsmarktes in Ost und West vertieft. Trotz eines Rückgangs im Vergleich zum März um 49.800 lag die Zahl der Arbeitslosen im Osten mit 1.400.500 um 54.700 über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote erreichte in den neuen Ländern im April mit 17,8 Prozent den selben Wert wie vor zwölf Monaten. In den alten Bundesländern wurden im April 2.585.800 Arbeitslose gezählt. Das waren 104.900 weniger als im März. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Menschen ohne Job im Westen um 213.700 zurück. Die Arbeitslosenquote sank hier binnen Jahresfrist von 9,0 auf 7,9 Prozent. Nach Einschätzung Jagodas wird auch im Mai die Zahl der Erwerbslosen weiter sinken. Er kündigte an, die Arbeitsämter würden sich in diesem Monat auf die Vermittlung von Fachkräften besonders in der Informationstechnologie konzentrieren.