25 Fahrstunden für den Führerschein Klasse B (Kfz bis 3,5 Tonnen mit Anhänger bis 750 Kilogramm, ab 18 Jahre) plus den vorgeschriebenen zwölf Sonderfahrten, theoretischem Unterricht, Lehrmaterial und weiteren Nebenkosten können in größeren Städten der Region 1393 Mark, aber auch einen Tausender mehr, nämlich 2510 Mark, kosten. Für die „Flebben“ Klasse A 1 (Krafträder bis 125 ccm, bis 11 kW, ab 16 Jahre) reicht die Preisspanne von 1303 Mark bis 2564 Mark, das ist nahezu das Doppelte. „Freie Presse“ stellt die Ergebnisse am Donnerstag, dem 29. April, auf der Ratgeberseite ausführlich vor. In insgesamt 460 Fahrschulen kann man im Regierungsbezirk Chemnitz den Führerschein erlangen. Mancher Schüler hat lange zu üben, bis er endlich die Fahrlizenz in der Tasche hat.
Andere tun sich leichter. Um mit dem „rosa Lappen“ nicht sein blaues Wunder zu erleben, ist es empfehlenswert, mehrere Fahrschulen am Ort zu vergleichen, bevor man sich für ein Institut entscheidet. „Freie Presse“ will mit dem aktuellen Test von 70 Fahrschulen dabei behilflich sein. Leider waren einige Fahrschulen (vor allem in Klingenthal) nicht bereit, ihre Konditionen mit Namen und Adresse zu nennen. Wichtigster Grund: der massive Konkurrenzdruck. Bei der Suche nach einer Fahrschule ist vor allem ein Vergleich der Kosten für die Fahrstunden (à 45 Minuten) wichtig. Der Durchschnitt liegt in der Region für die Klassen A 1/B in größeren Städten bei 40/35 Mark, im ländlichen Raum bei 40/40 Mark. Für die Sonderfahrt sind im Schnitt pro Fahrstunde 45/45 Mark (Stadt) bzw. 50/50 Mark (Land) zu berappen. Im Ausbildungsvertrag sollte außerdem schriftlich festgelegt werden, wie hoch die zusätzlichen Kosten sind. Mit dem Grundbetrag zum Beispiel werden Verwaltungskosten und theoretischer Unterricht beglichen. Sichtbar wurden zum Teil erhebliche Kostenunterschiede. Aber auch das Lehrmaterial – dazu gehören in der Regel Buch und Testbögen – sowie die Vorstellung zur Prüfung – gegebenenfalls für weitere Prüfungen – können ins Geld gehen.
Zu diesem Entgelt der Fahrschule hinzugerechnet werden müssen zum Schluß in jedem Fall die Gebühr der Fahrerlaubnisbehörde, die Prüfgebühr der technischen Prüfstelle, die Gebühr für den Sehtest und das Entgelt für den Kurs „Sofortmaßnahmen am Unfallort“. Sie sind für Führerscheinneulinge im gesamten Bundesgebiet gleich hoch. Kristallisiert sich eine Fahrschule als besonders preisgünstig heraus, gibt das noch keine Auskunft darüber, wie teuer der Führerschein am Ende tatsächlich wird. Dafür ist die Anzahl der genommenen Fahrstunden bis zur Prüfung ausschlaggebend. Viele regionale Fahrschulen haben sich dabei nicht konkret festgelegt. Entscheidend sei ihrer Meinung nach die Fähigkeit des Fahrschülers. Einige Institute legenfür die Anzahl der Fahrstunden folgende Formel zugrunde: Lebensalter plus Hälfte des Lebensalters des Fahrschülers. Fahrschulen, die ihre Schützlinge sehr schnell zum Test schicken, sind mit Vorsicht zu genießen. Wer dann durchfällt, zahlt mehrmals die Vorstellungsgebühr sowie zusätzliche Fahrstunden. Für die Wahl der Ausbildungseinrichtung sollten nicht nur die reinen Kosten ausschlaggebend sein. Womöglich haben Freunde schon Erfahrung mit der einen oder anderen Einrichtung gemacht und können Tips geben. Fragen sollte man auch, ob die Fahrschule gut erreichbar ist, wie lang die Wartezeiten bis zum Kursbeginn sind, ob eine Abholung zu den Fahrstunden von zu Hause, der Arbeit oder der Schule möglich ist. Fast alle der getesteten Fahrschulen erhielten für die Beantwortung dieser Fragen gute Noten.