Prinzessin Caroline von Monaco ist es wiedermal leid, im Blitzlicht-Gewitter der Paparazzi zu stehen. In ihrer neuesten gerichtlichen Klage geht sie gegen das Magazin „Gala“ aus dem Hamburger Verlag Gruner + Jahr vor. Dort waren im Juni 1997 auf 14 Seiten Fotos von der Prinzessin und Prinz Ernst August von Hannover veröffentlicht worden, auf denen sie turtelnd und küssend vor der Küste von Mallorca schippern. Einen Vergleichsvorschlag des Hamburger Landgerichts über 50.000 Mark lehnte der Rechtsanwalt der Prinzessin, Matthias Prinz, jetzt bei der Verhandlung in Hamburg ab. Durch die Fotos seien die Privatsphäre von Prinzessin Caroline und ihr Recht am eigenen Bild erheblich verletzt worden. Die Veröffentlichung der Fotos hätten „Gala“ eine Auflagensteigerung von zehn Prozent gebracht, sagte Prinz.
Die Höhe der möglichen Geldentschädigung stellte er in das Ermessen des Gerichts, forderte aber mindestens 250.000 Mark. Das Geld würde Prinzessin Caroline – wie auch in den vorangegangenen Fällen – wohltätigen Zwecken spenden, sagte Prinz. „Gala“ vertritt die Ansicht, daß die Fotos nicht in örtlicher Abgeschiedenheit aufgenommen wurden. „Das Schiff hat sichtbar für alle vor der Kathedrale von Palma vor Anker gelegen. „Für uns ist dies kein Fall von Verletzung der Persönlichkeitsrechte“, sagte der Justitiar von Gruner + Jahr, Rüdiger Schäfer. Wenn sich Prinzessin Caroline in der Öffentlichkeit zeige, dann dürfe sie auch fotografiert werden. Wieviel „Gala“ für die Fotos gezahlt hatte, nannte Schäfer ein „Geschäftsgeheimnis“. Weltweit sollen die Paparazzi-Fotografen an den Bildern nach Insiderschätzung 1,5 Millionen Mark verdient haben. Nachdem das Vergleichsangebot abgelehnt wurde, müsse das Gericht nun den „steinigen Weg der Beweisaufnahme gehen“, sagte der Richter. Geklärt werden müsse die Frage, ob die Fotos in örtlicher Abgeschiedenheit aufgenommen wurden oder nicht. Mit einem schnellen Abschluß des Verfahrens sei nicht zu rechnen.